Radieschen gegen Alltagsrassismus

Die ehemalige M*apotheke in der Neue Straße 10 in Schwäbisch Hall ist ein umstrittenes Gebäude. Sowohl der Name, die Inschriften als auch einige Figuren innerhalb und außerhalb des Gebäudes sind nicht mehr zeitgemäß. Um Sandra Neu-Neitzel zu zitieren: "Zahlreiche Wissenschaftler*innen, Aktivisten und Schwarze Selbstorganisationen setzen sich dafür ein, dass das M-Wort aus dem Sprachgebrauch und der Stadtlandschaft verschwindet, da es hauptsächlich negativ konnotiert ist."

Auch wir als sozialpolitischer Verein haben eine klare Haltung zu diesem Thema und wollen, dass auf den Begriff verzichtet wird. Neben dem Schriftzug an der Außenseite des Gebäudes, der seit November 2023 von einem Banner mit der Aufschrift "Umsonstladen" verdeckt wird, hängen wir auch im Inneren eine diskriminierende Skulptur ab. Nun haben wir endlich die M*-Köpfe auf den Außenwerbeflächen angepackt und die Folie abgekratzt. Statt der diskriminierenden Darstellungen sind nun handgemalte Radieschen zu sehen.

Mit dem Überkleben der rassistischen Schriftzüge und Darstellungen haben wir noch keine wirklich nachhaltige Lösung erreicht. Deshalb setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass die Werbeflächen und Skulpturen im und am Gebäude vollständig entfernt werden. Außerdem beteiligen wir uns an den Bemühungen, die M*straße umzubenennen.

Die Radieschen werden mindestens für die Dauer des Umsonstladens die Fassade des alten Gebäudes schmücken. Die stereotype Darstellung schwarzer Personen hingegen ist dauerhaft entfernt.